Warum gemeinsam lesen sehr viel nicer ist ...
Und ich meine nicht, ob du dir die Haare gestylt, die Zähne geputzt oder dich geschminkt hast, um ein möglichst gutes Bild für die Gesellschaft abzugeben.
Ich frage dich, ob du dich wirklich betrachtet hast und du in deine Seele geschaut hast. Was siehst du? Eine Person, auf der die Last der Welt liegt? Jemanden, der sich frei von den Problemen der Gesellschaft machen kann? Oder eine Person, die gerne mehr ausrichten würde, die Kraft dazu aber nicht findet?
Boar, das wurde schnell deep. Keine Sorge, ich versuche, die Stimmung wieder etwas aufzulockern.
Und zwar mit einem kleinen Absprung in die Welt der Autor*innen – Fun Fact: Man sagt: Autor*innen schreiben in dem Genre, das sie selbst am liebsten lesen. Klingt erstmal logisch, oder?
Viele Autor*innen bestätigen das, z.B. Stephen King oder J. K. Rowling. Wenn man im eigenen Genre hat das viele Vorteile, Inspiration, Verständnis für das Genre und die Erwartungen der Leser*innen an diese Bücher, aber das ist hier jetzt nicht wichtig.
Wichtig ist, wo ich mich zuhause fühle. Und wo trifft das zu? In den Bücherwelten, die sich in meinem Bücherregal befinden.
Dystopie im Bücherregal
Unter anderem ist das auch ein Tipp für Autor*innen, wenn sie nicht wissen, in welchem Genre sie schreiben sollen.
Machen wir das mal spaßeshalber. Was sehe ich da?
Zunächst entdecke ich die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke, die bei mir die Liebe zum Lesen erweckt hat. Dann springt mir „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin ins Auge, das ich viele Bücher lang sehr geliebt habe.
Aber mich zieht es zu einer anderen Stelle des Bücherregals, zu „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins, zu „Die Bestimmung“ von Veronica Roth oder zu „Legend“ von Marie Lu. Alles dystopische Jugendbücher. Dann ist das Urteil doch klar, oder? Emmy Lee Davis bestätigt den Fun Fact.
Für alle wäre das selbstverständlich, außer für Vergangenheitsemmy. Wie ich gecheckt habe, in welchem Genre ich schreibe? Puh, die Dystopie und ich haben einen Irrweg hinter uns.
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Mein Irrweg zur Dystopie
Was denkst du bloß über mich, wenn ich jetzt sage, dass mir das Genre Dystopie nicht bewusst war, obwohl seit JAHREN dystopische Bücher in meinem Regal stehen?
Glaub es oder nicht, für mich war ich eine klare Fantasyleserin. Ich schmiss Bücher wie „Tintenherz“ und „Die Tribute von Panem“ in einen Topf. Nicht unsere Welt und keine Raumschiffe? Na klar, dann ist es Fantasy. FALSCH!
Böse Vergangenheitsemmy!
Obwohl ich vermute, dass es vielen Leser*innen so wie mir ergeht.
Seitdem ich die zweite Rohfassung meines Debüts begonnen hatte, wollte ich mein Genre, das ich so lange außer Acht ließ, richtig kennenlernen. Ich sah aus verschiedenen Brillen auf Dystopiebücher, die Lesebrille, die Geschichtenbrille und die Marketingbrille.
Marketingemmy fiel auf, dass bei den Büchern teils um den Dystopiebegriff herumgetänzelt wurde. Im Klappentext, aber auch die Cover wirkten bei früheren Ausgaben wie Fantasycover?!
Beispielsweise wird die Bestimmung auf Thalia immer noch als „Ein aufwühlender, fesselnder Roman über die Welt von morgen“ vermarktet. Dystopie wäre kürzer oder?
Nehmen wir mal das ältere Cover von „Die Tribute von Panem“. Ihr wisst schon: das weibliche Gesicht, das umrundet von saftig grünen Blättern die Leser*innen anschaut. Für mich ein sehr fantasylastiges Cover. Hat der Verlag wohl auch bemerkt. Die aktuelle Auflage ist schwarz mit einem weißen Spotttölpel-Zeichen drauf.
Deswegen freut es mich so, dass ein Wandel stattfindet. Mir ist bewusst, dass das Genre nicht erst seit ein paar Jahren existiert. Die Veränderung ist dennoch spürbar.
Was ich an Dystopien liebe
Missstände aufweisen
Probleme behandeln
Zukunftsszenarien durchspielen
Wahrer Kern
Warum auch nicht? Dystopie ist ein wundervolles Genre! Ich liebe es vor allem als Jugendbücher.
Was ich dystopische Jugendbücher so mag?
Sie können durch ihre Buchwelt, die der unseren mehr oder weniger ähnlich ist, Missstände aufweisen, Probleme behandeln und Zukunftsszenarien durchspielen, die von unserem Alltag gar nicht allzu weit entfernt sind. Meist hat jede Dystopie einen wahren Kern, der sich unserer heutigen Zeit widerspiegelt.
Häufig habe ich den Gedanken, dass gar nicht allzu viele Ereignisse fehlen, und unsere Welt befände sich in einer ähnlichen Situation.
Man denke nur an die Menschen in Hüter der Erinnerung, die ihre grausame Vergangenheit nicht mehr aushielten und deswegen sämtliche Erinnerungen daran aus ihrem Alltag verbannten. Oder an Geschichten mit Seuchen und Krankheiten, wie in Maze Runner oder Legend.
Ja, Dystopien können heftig sein und da kommt der Einfluss des Jugendbuchs ins Spiel. Sie fügen leichtere Probleme hinzu. Anstatt ausschließlich die Welt retten zu müssen, geht es auch um die erste Liebe, Freundschaft, erwachsen werden und den eigenen Weg finden.
Das macht den Genremix zu einer spannenden Mischung. Nicht wahr?