Wenn die Geschichte nachbebt und das letzte Kapitel schmerzt
Kennst du dieses Gefühl, wenn du das letzte Kapitel eines Buches liest – und plötzlich ist alles still? Keine neuen Abenteuer, kein Wiedersehen mit den Figuren. Nur Leere.
Tauche mit mir in meine Gefühlswelt ein, einen Tag nachdem ich die Rohfassung von Permale 2 beendet habe und das letzte Kapitel schmerzt, auch Stunden später noch.
Erst mal will ich ehrlich mit dir sein: Ich befinde mich gerade in einer Art Trauerphase.
Ich denke tatsächlich, dass das nicht übertrieben ist. Lass es mich ausführen. Wenn ich eine Serie schaue, ein Buch lese oder ein Lied höre, das mich in seiner Geschichte so tief berührt und dann sein Ende erreiche, stehe ich jedes Mal vor einem Problem. Plötzlich ist da nichts mehr.
Ich bin mir nicht sicher, ob das irgendeine Form von parasozialer Verbindung mit den Figuren ist. Vielleicht kann ich auch einfach schlecht loslassen. Der Schmerz ist dennoch echt. Ein Gefühl, als würde ich Freunde im Stich lassen. Nur dass es mit MEINEN Figuren um ein Vielfaches intensiver ist.
Eigentlich müsste ich glücklich und stolz über das beendete Manuskript sein. Aber statt Freude ist da vor allem Leere. Ich fühle mich leer und traurig.
Ja, ich trauere. Rein rational ergibt es keinen Sinn. Meine Figuren sind nicht weg, ihr Abenteuer nicht beendet, unsere Reise geht in Band drei weiter und in der Überarbeitung werde ich sie auch immer wieder sehen.
Fakt ist, ich brauche einen klaren Kopf für die Überarbeitung. Die Testleser warten schon. Also dachte ich mir, ich nutze die Chance und ergründe für uns alle, warum uns manche Geschichten so einsam zurücklassen. Und obwohl ich gerade wenig Licht sehe, werde ich nach Ansätzen suchen, die ich ausprobieren werde, um meinen Schmerz zu verarbeiten. Bestimmt ist da auch der ein oder andere Tipp für deine nächste emotionale Achterbahnfahrt dabei!
Warum empfinde ich Traurigkeit nach dem buchende?
Kaum etwas liebe ich mehr an Geschichten, als die anwachsende Verbindung zu den Charakteren. Wenn die Fiktion verschwimmt und sie mir etwas bedeuten, erwacht ein besonderer Zauber.
Meine Figuren sind nicht die ersten, die mir das Herz schwer machen. Immer wieder gibt es Geschichten, die mich nicht loslassen. Da wäre z.B. das Schicksal von Lyra und Will aus der Serie His Dark Materials. Man hab ich geweint. Oder mein Team aus dem Game Baldurs Gate 3, das ich zu all meiner aktuellen Trauer auch in den nächsten Tagen verlassen werde. Mir bleibt nämlich nur noch der Endboss. Oder die Freundesgruppe aus der Story-App Duskwood, mit denen ich wochenlang nach ihrer Freundin Hanna gesucht habe.
Du merkst, meine Gefühle hängen sehr schnell und stark an fiktiven Charakteren und ihrem Schicksal. Ich bin mir sicher, damit bin ich nicht allein.
Das Band zu meinen Figuren ist aber besonders. In ihnen stecken Stückchen von mir selbst. Keine von ihnen ist zu 100% ich. Das wäre auch etwas komisch. Ich bin nicht Luca, der denkt, er müsste jedes Problem allein lösen, weil er sonst schwach wäre. Auch nicht Romy, die sich nach Freiheit sehnt. Oder Nick, der sich in seinem Wahn, niemanden vertrauen zu können, vor allem sich selbst verletzt. Ich bin auch nicht Mason, der Angst vor Entscheidungen hat oder Melanie, die davon träumt, etwas zu bewirken. Ich bin niemand von ihnen und gleichzeitig alle. Ihre Probleme wurden zu meinen. Wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht, welche gefunden und nach dem Scheitern einen Plan B geschaffen. Das ist unsere Reise.
Keine Sorge, ich spoilere jetzt nichts. Aber du wirst im Finale von Permale 2 das Nachbeben spüren. Meine Figuren und ich haben es nicht nur gespürt, wir haben es gelebt. Und in dieser hoffnungslosen Situation muss ich sie auf unbestimmte Zeit zurücklassen. Das tut weh.
Noch nie fiel es mir so schwer, den Stift niederzulegen.
Neugierig auf Permale?
Du bist zufällig über „Permale – Der Sog des Wassers“ gestolpert? Die Neugier hat dich gepackt? Mit der Leseprobe hast du die perfekte Möglichkeit gefunden, um in das dystopische Jugendbuch hineinzuschnuppern! Lerne die Geschichte, ihre Charaktere und die drei POV in 5 Kapiteln kennen und lasse dich von der Schönheit der Permale verzaubern!
Wenn Geschichten Spuren hinterlassen, liegt es meist daran:
Ich hab mich gefragt, warum mir manche Geschichten nähergehen als andere – hier sind ein paar Gedanken, die mir kamen:
Die Identifikation mit den Figuren
Wir sehen uns selbst in ihnen – unsere Ängste, Hoffnungen, Träume.
Ein Leben in einer anderen Welt
Je stärker die Welt gebaut ist, desto echter fühlt sie sich an. Und Abschied tut weh.
Eine emotionale Reise
Die Figuren haben sich verändert – und wir mit ihnen. Ihre Reise ist auch unsere.
Die Themen werden zu unseren
Vielleicht spiegelt es etwas in uns, das wir sonst nicht aussprechen – Verlust, Liebe, Widerstand, Hoffnung.
An Momente klammern
Gute Geschichten hinterlassen Spuren. Und manchmal wollen wir nicht, dass sie verblassen.
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Was du tun kannst, wenn das letzte Kapitel schmerzt:
Erlaube dir, traurig zu sein.
Die Leere bedeutet, dass es dir wirklich etwas bedeutet hat. Und das ist schön.
Sprich mit anderen darüber.
Manchmal hilft es, einfach zu sagen: „Ich vermisse diese Welt.“ Ob als Autor*in oder Leser*in.
Teile mit, wie du die Reise empfunden hast.
Autor*innen sind erreichbarer, als du denkst. Schreib ihnen per Mail oder Social Media, was sie in dir ausgelöst haben. Sie werden sich riesig freuen – ich auf jeden Fall!
Lies Lieblingsstellen noch einmal.
Manchmal spendet ein vertrauter Moment Trost und hält die Emotionen aufrecht.
Werde kreativ.
Nutze das Band zu der Geschichte, um etwas zu erschaffen, eine Extra-Geschichte, eine Zeichnung oder ein Brief – das kann beim Verarbeiten helfen.
Lass die Geschichte weiterwirken.
Vielleicht inspirieren sie oder die behandelten Themen dich zu etwas Neuem. Oder begleiten dich leise in andere Projekte und Bereiche deines Lebens.
Plane ein Wiedersehen.
Als Autor*in: Der nächste Band kommt und bis dahin wirkt die Überarbeitung wie ein Akt der Fürsorge. Als Leser*in: Lies die Geschichte nochmal. Oder stöbere in den veröffentlichten Büchern der Autorin oder des Autors. Bestimmt sind da noch weitere Schätze dabei!
Die letzte Seite ist nicht das Ende
Ist nach dem Ende wirklich Schluss? Ich glaube nicht. In wirklich guten Geschichten bekommen wir eine Vorstellung davon, was die Figuren zwischen den Kapiteln tun. Wie sie miteinander reden, handeln, lachen und weinen. Die letzte Seite ist auch nur ein weiterer Schritt in den Rest ihres Lebens. Je nach Buch wird das Bild davon genauer oder bleibt offen.
Sie leben in unseren Köpfen weiter und wenn wir uns zu stark nach ihnen sehnen, können wir zu ihnen zurückkehren.
Und jetzt?
Die Permalregen-Trilogie ist noch nicht abgeschlossen. Das war definitiv NICHT das Ende, auch wenn es sich teils so anfühlt. Diesen Artikel habe ich für mich geschrieben. Ich habe gehofft, dass er mir hilft auf meine Trauer einzugehen und das hat er!
Am liebsten würde ich den Überarbeitungsprozess überspringen, um wieder bei ihnen zu sein. Aber das Ganze hat auch etwas Gutes, und zwar für dich!
Auch wenn das Abenteuer pausiert, arbeite ich weiter für meine Figuren. Ihr Leid wird nicht sinnlos bleiben, denn ich werde das Manuskript schleifen, wie einen Edelstein, damit Permale 2 den Weg in dein Bücherregal findet. Meine Figuren können sich darauf verlassen, dass ich sie nicht im Stich lasse, sondern alles mir Mögliche für sie heraushole.
Vielleicht werde ich eine Szene mit meinen Figuren schreiben, in der es genau darum geht: Die Stille zwischen den Bänden. Selbst wenn Pause in der Erzählung herrscht, werde ich sie wissen lassen, dass es weitergeht. Klingt kitschig, ich weiß. Aber was ich schreibe, wirst du lesen können. Wenn es so weit ist, liest du die Zusatzszene in meinem Newsletter!
Du hast den ersten Band »Permale – Der Sog des Wassers« noch nicht gelesen? Dann wird es Zeit! Hier findest alle wichtigen Infos über die Permalregen-Trilogie!
Permale - Der Sog des Wassers
Ab und an können die Menschen uns überraschen und statt eine Schwäche zu sein, werden sie zur größten Stärke.





Seitdem der Permalregen das Land Alygian in eine Wassernot versetzt hat, müssen Städte und Dörfer Wasserabgaben an das Forschungsinstitut Wasper leisten. Als die Abgaben seines Dorfes erhöht werden, reist Luca in die Hauptstadt, um das Überleben seiner Heimat zu sichern und erkennt, dass nicht nur seine Liebsten jemanden brauchen, der für jeden Tropfen Wasser kämpft. Der hungernde Nick träumt von einer besseren Zukunft und entdeckt dabei seine rebellische Ader. Die gefangene Romy muss entscheiden, ob ihre Gabe sie befreien oder für immer fesseln wird.
Drei junge Menschen stellen sich dem Kampf zwischen Fortschritt und Überleben: Der erste Band der dystopischen Permalregen-Trilogie. – eine Geschichte von Mut, Freundschaft und dem Kampf um jeden Tropfen Wasser.