Sind es die Erwartungen anderer oder die von einem selbst – um wen geht es wirklich beim NaNoWriMo?
Ja, auch ich werde dich mit dem NaNoWriMo zutexten. Aber hoffentlich interessanter als du denkst.
Der November ist für viele Autor*innen ein besonderer Monat. Und so mitteilungsbedürftig, wie wir sind, fällt häufig das Stichwort NaNoWriMo, was nichts anderes bedeutet, als dass viele Autor*innen rund um den Globus sich einer Schreibchallenge stellen.
Spannend, oder? Originalgetreu beträgt das Ziel 50k Wörter. Zum Vergleich »Permale – Der Sog des Wassers« hatte in der Rohfassung 90k Wörter.
Das hieße, nach dem November hätte ich über die Hälfte von Permale 2 heruntergeschrieben. Genau darin sehe ich die Stärke dieser Schreibchallenge. Wenn ich daran teilnehme, fühle ich mich frei, einen Monat konzentriert das Manuskript fortzuführen. Wenn Marketing etwas zurücksteckt, kann ich mir das easy verzeihen, weil das Manuskript immer vorgeht.
So leicht wie für mich, ist es mit dem NaNoWriMo aber nicht für alle …
Warum der Schreibmonat nicht für alle ein Gewinn ist
Die Organisation hinter dem NaNoWriMo hat einige Skandale hinter sich. Das mag für einige ein Grund sein, dem Schreibmonat oder zumindest den Veranstaltenden den Rücken zuzukehren.
Eine unzureichende Moderation im letzten Jahr hat Menschen Unrecht getan. Das ungeschickte Statement zur Nutzung von KI im Schreibkontext hat für viele zur Boykottierung des NaNoWriMo geführt.
Für mich persönlich haben die Veranstaltenden weniger mit der Schreibchallenge zu tun. Für die Nutzung der Plattform finden keine Zahlungen oder sonstige Unterstützungen der Nutzenden statt, wodurch eine Teilnahme wenig damit zu tun hat, dass man ihre Entscheidungen befürwortet.
Letztendlich ist diese Schreibchallenge für mich als individuelle Autorin. Nicht für die Organisation, nicht für andere Autor*innen und auch nicht für das Marketing. Dafür gäbe es Themen, die sich besser eignen würden und für die meine Energie besser angelegt wäre.
Nein, es geht um mich und wie mir dieser Monat hilft.
Und nicht hilft …
Zwischen Erwartung und Enttäuschung
Wie erwähnt findet diese Schreibchallenge jedes Jahr im November statt. Seit 2021 nehme ich daran teil. Ich glaube, dass ich letztes Jahr ausgesetzt habe, weil ich in der Überarbeitung von »Permale – Der Sog des Wassers« steckte.
2021 habe ich die erste Rohfassung von »Permale – Der Sog des Wassers« beendet und den zweiten Teil angefangen. Damals hatte das Buch noch den Arbeitstitel »Geführt von Rache«. Du hast bestimmt schon eins und eins zusammengezählt und kannst dir denken, dass dies nicht die Fassung war, mit der ich in die Veröffentlichung ging.
2022 schrieb ich nämlich an der Rohfassung, die ich auch zur Veröffentlichung nutzte. Und dieses Jahr nehme ich mit dem zweiten Band teil und schaue, wie weit ich komme.
Zweimal war ich dabei und nicht einmal habe ich die 50k erreicht. Ob ich es dieses Jahr schaffe? Vielleicht. Fakt ist, dass ich jedes Jahr im Schreiben wachse. Gut möglich, dass es dieses Mal reicht, um die Zahl zu knacken.
Für manche mag dieser Druck schrecklich sein. Ich finde ihn unglaublich motivierend: das Ziel, das Tracking des Fortschritts, die Gamification. All das reißt mich mit, auch die Vorstellung, dass auf der ganzen Welt eine Vielzahl an Menschen parallel in die Tasten haut.
Habe ich also zweimal die Schreibchallenge verloren? So scheinen es manche zu sehen. Ich sage, mein Manuskript hat an Wörtern dazugewonnen. Und darum geht es doch, oder?
Ich bin froh, dass mein Charakter es zulässt, so rational zu denken, denn natürlich kann es belastend sein! Zahlen, Daten, Fakten können gruselig sein, vor allem wenn der Graph mit dem Wordcount ein paar Tage stagniert.
Aber nichts ist cooler als die steigende Seitenanzahl im Manuskript.
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Unsere Buchcharaktere helfen, über uns hinauszuwachsen
Am Ende geht es nicht um eine Schreibchallenge, ob sie NaNoWriMo heißt oder ein eigens gestecktes Ziel ist. Wir befinden uns wie so häufig zwischen Ziel und Zwang, Erwartung und Druck, Erfolg und Misserfolg. Das ist nichts anderes als eine Reise.
Ist doch witzig. Autor*innen haben ein Ziel vor sich, dass sie erreichen möchten, und übersehen dabei, dass die Lösungen teils in ihrem Manuskript liegen. Bei mir ist das definitiv so!
Meine Figuren aus »Permale – Der Sog des Wassers« reisen, leiden und lernen mit mir während der Schreibchallenge. Nick möchte endlich jemand sein, kein Straßenjunge, kein Gauner, kein Mittelloser und sucht dabei nach Anerkennung von Außen.
Sollte er sich vielleicht selbst akzeptieren und lieben lernen und sich damit den Erwartungen anderer entziehen?
Romys Ziel der Freiheit wird von ihrem Umfeld blockiert.
Denkst du, sie findet einen Weg, sich dem Zwang zu entziehen?
Luca hat Angst seine Liebsten zu enttäuschen, dass sie denken, er hätte sie im Stich gelassen.
Möglicherweise entsteht der Druck nur bei ihm selbst und seine Liebsten würden ihm sowas nie unterstellen?
Du siehst, diese Themen stecken in den Geschichten, die Autor*innen teilen. Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen.
Neugierig auf Permale?
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Ist es schwerer, auf Lösungsansätze zu hören als über sie zu schreiben?
Das erlebe ich in meinem Alltag immer wieder. Ich finde für meine Charaktere Lösungen, die ich mir selbst nicht zutrauen oder mir zumindest extrem viel abverlangen würden
Ich wünsche mir, dass Autor*innen Wege finden, auf ihre Figuren zu hören und zu sehen, welch wertvolle Geschichten sie entwickeln.
Im Inneren wissen wir alle, dass Stolz wichtiger ist als Enttäuschung, der Weg mehr zählt als das Ziel, der Druck nur im Kopf entsteht und der Zwang meist nur eingebildet ist.
Lasst uns alle einen wundervollen, kuscheligen November haben, mit fantastischen Geschichten, ob gelesen oder geschrieben.